Nachdem es einen subjektiven (Fola `85, SCHERZER ) und einen nicht ganz objektiven (Fola `89, FRANK ) Bericht gegeben hat, kommt nun ein leicht unvollständiger Folabericht

FOLA 91

von Christof HARLACHER

(Erläuterung für den weniger informierten Leser:

FOLA bedeutet Forschungslager und findet seit fast 15 Jahren zur Erforschung der Höhlen und Karsterscheinungen im Toten Gebirge Österreich um Umkreis von ca. 5 km um das Appelhaus statt. Meist dauert es 2 Wochen und hat im Wechsel bis zu 20 Teilnehmer.

Dann gibt es noch die KUFLA's , sogenannte Kurzforschungslager von 2 bis max. 5 Höhlenforscher, die mehrmals jährlich kurzfristig durchgeführt werden und sich auf einzelne Höhlen konzentrieren.

Anm. der Red.)

`91. Dumm gloffa. Das Fola `91 dauerte vom 3.8. bis 18.8.1991, dabei waren folgende Höhlenmeterbringer, Nummernverteiler, Lochsucher und Mitesser:

Andre Abele AA, Georg Bäumler GB, Thomas Beuchlen TB, Richard Frank RF, H. Daniel Gebauer HDG, Christof Harlacher CH, Rainer Hoss RH, Uwe Krüger UK, Niko Löffelweich NL.

Sa. 3.8.`91 : GB versumpft im Vereinsheim in St. Agatha. Es hat Hochwasser, daß es nur so überläuft.

So. 4.8.`91 : GB schwimmt im Sauwetter den Almberg hoch und RF, CH und NL auf der Autobahn gen Grundlsee, der inzwischen zum Grundlmeer gewachsen ist (RF, du wirst des versuchten Hölenforschungsverhinderung an CH und NL angeklägelt (wollte uns auf der Autobahn zweimal um die Ecke bringen). Österreich erlebt ein Jahrhundert-Hochwasser. Mo. 5.8.`91 : Viel Gepäck kommt mit vier Mitterndorfern ( Peter Jeuter, Robert Seebacher, Hans Segel, Sepp Steinberger ) auf`s Appelhaus. Sie quartieren sich beim Augstwieshalter ein und vermessen die nächsten Tage eine Eishöhle am Augstwiesberg. GB, RF, CH und NL nehmen die "Klammkogelhöhle" in Angriff. Am letztjährigen Umkehrpunkt = Endknoten im Sinterplattenschacht geht`s weiter. Die mitgenommenen Seile reichen einige 10er- und 20er Stufen weiter, aber niemals bis zum Schachtende. Aufgrund des Fitheitszustandes einer Person wird der Name "S`Beinahschacht" vergeben ( frei für Interpretationen ). AA und HDG trudeln im Appelhaus ein.

Di. 6.8.`91 : Die Hüttstatt-Höhle erweist uns mal wieder die Ehre. Während AA, GB, HDG und CH gegen Abend in den "Polterschacht" einsteigen, verbrennen ( Sonne ) sich RF und NL die Köpfe im Wasserkar. Die Polterschächtler folgen vom Poltersaaal zunächst einem Gang ca. 60 m nach E, dessen Endhalle sich wieder über dem "Schwarzen Canyon" befindet. Erfolgreicher ist man in einem Gang, der nach W zieht und in den "Raumteiler" führt. Von hier zweigen mehrere Gänge ab , darunter auch der "Tapetenlöser", der schnurstracks nach N führt. Es ist ein Canyon, von dessen Wand Gesteinsschichten abplatzen wie eine Tapete von der Wand. S`des Raumteilers verfolgen wir einen Canyon der Schorschs Spreizkünste bis zum Zerreissen strapaziert. An einer neuerlichen Gabelungshalle mit rutschigem Eis wird umgekehrt.

Mi.7.8.`91 : Im ergrauten Morgen verläßt man den Polterschacht. RF und NL maßbandeln in der "Rolltorhöhle" und vermessen erstmals die "Barfußharnischhöhle" (beide am Klammkogel ). Der Grund für ein sehr feuchtfröhliches Ende des Abends in der Augstwies bei den Mitterndorfern liegt ca. 20 Jahre zurück. Der Seebachers Robert hat Geburtstag.

Do. 8.8.`91 : GB, CH und NL sherpatieren 200 m Seil, Schaumstoffmatten und Karbid in das erste Biwak des "Illegalen Harems ". GB baut noch den Ali-Baba Schacht ein. AA, HDG und RF bewachen das Appelhaus.

Fr. 9.8.`91 : Nochmals geht`s zur Hüttstatt. Im Dreierschacht ist`s zugeeist, RF und NL vermessen im Brathendlgang ( ungeübt im Umgang mit Karbidlampen ) 40 m, die Höhle war bisher unter einem Schneefeld begraben. Die "Hüttstatt-Höhlenruine" wird beringt und das "Raddaloch" gesucht. Mit Schnittlauch für Spaghetti a la George mauvais geht`s zurück. Sa. 10.8.`91 : RF und NL steigen leider ab. AA und HDG begeben sich auf die Schoberwies`n, um mit G. GRAF einige Höhlen in dieser Gegend zu beschauen. GB und CH faulenzen am Wildensee ( schämt euch ).

So.11.8.`91 : Beim besten Willen fällt`s mir nicht mehr ein !

Mo.12.8.`91 : GB, HDG und CH nutzen das schöne Wetter und begeben sich auf Höhlensuche hinter den Redenden Stein, Ergebnis siehe morgen.

Di.13.8.`91 : Der gestern gefundene Schacht entpuppt sich als k.v., ein Schneekegel plombiert unten umd ein seitliches Loch ist zu klein zum Durchschlufen : Ach Gottschacht 12,50 m . Die ebenfalls am Vortag gefundene Elansprühhöhle, eine Durchgangshöhle bringts es auf 27 m . TB, RH und UK kommen.

Mi.14.8.91 : Gedächtnis,Gedächtnis....wahrscheinlich ein Besuch der "Zittyhöhle".

Do.15.8.`91 : Wir flüchten in die "Dellerklapf", GB, TB, HDG, CH, RH, UK. HDG, CH und UK vollenden die Verbindung zwischen "Schwarzem Canyon" und "Kurzem Glück/Lieblicher See". GB, TB und RH entdecken den Falkensteiner Gang. Der Gang ist waagrecht, das muß man sich mal vorstellen, und das in der Dellerklapf. Biwaknacht.

Fr.16.8.`91 : Man steigt aus der Dellerklapf aus, leider. Sylke Buchsot kommt.

Sa. 17.8.`91 : CH und UK begeben sich auf die Suche nach dem "Fischmaul", um den unteren Gang weiterzuverfolgen. Das Vorhaben zerfließt im Eiswasser, das mehr als 0.5 m hoch im Gang steht.HDG zeigt Jean-Pierre Barbary den "Illeg. Harem und den Redenden Stein".

So.18.8.`91 . Adieu bis zum nächsten Jahr bzw. bis zum Winter. Ich muß mich pardonnisieren o.ä. für d(m)iesen unvollständigen Bericht.

Kurz berichtet: Heidrun Andre , Christof Harlacher und Harald Kirsamer unternahmen im April `92 eine Skitour um die "Klammkogelhöhle" weiter zu erforschen. Das Vorhaben wurde auf den letzten Metern durch ca. 7m Schnee über dem Eingang vereitelt.